Osterbrunnen 2017
ein Bericht von Reinhold Mücke
Schon am Donnerstagnachmittag war das Team des Kultur- und Verschönerungsvereins (KVV) mit Philipp Scherer als sogenannten Baustellenleiter, Ehefrau Hildegard und Ingeborg Mücke gekommen, um dem Brunnen am Hinteren Markt sein österliches Kleid zu verleihen. Philipp Scherer hatte dafür genauso viel technische Vorarbeit geleistet wie Hildegard Gräser, die zusammen mit zwei Helferinnen die Girlanden band, die nun in frischem Grün die Krone des Brunnens zieren. Auf ihnen wurden schließlich rund 1500 Eier befestigt, die zum Teil von Buben und Mädchen der Sybilla-Maurer-Grundschule und des Kinder- und Jugendtreffs neu bemalt wurden.

Zwar werden auch stets die vorhandenen Eier des Vorjahres benutzt, aber trotzdem sind Jahr für Jahr neue kleine Kunstwerke notwendig, die von den Kindern auch gerne bemalt werden. Um den Brunnen sind kleine Osternester mit bunten Ostereiern, heuer zum Großteil auf Birkenstämmchen, aufgereiht. Außerdem ist ringsherum Rindenmulch aufgeschüttet, in die von den Osterbrunnenmachern blühende Osterglocken und andere Frühjahrsblumen eingesetzt wurden. Alles in allem also ein wunderschönes Bild, das sich heuer vor der früheren Schule am Hinteren Markt mit Blick vorbei am Pfarrhaus und dem Kindergarten St. Antonius zur Alten Kirche Allerheiligen bot.
Philipp Scherer führte am Freitagvormittag zur feierlichen Übergabe des Osterbrunnens an die Gläubigen mit allen Kindern der Sybilla-Maurer-Grundschule durch das kleine Programm. Die Buben und Mädchen scharten sich in einem weiten Rund um den Brunnen und strahlten über das ganze Gesicht. Kein Wunder, für sie waren es schließlich die letzten Stunden vor Beginn der Osterferien.
Und die Kinder eröffneten die kleine Zeremonie mit einem gemeinsam gesungenen Lied: „Ich liebe den Frühling“, klang es unter Leitung von Ruth Grimm aus den mehr als 200 Kehlen und auf Deutsch und Englisch fragten die Schüler: „Wann wird es endlich wärmer sein“ Dabei meinte es die Sonne ganz gut an diesem Vormittag, wenn auch ein frischer Wind über die zahlreichen Köpfe blies.
Die Eier seien bereits ein Zeichen des Frühlings, sagte Kaplan Michael Radtke von der katholischen Pfarrei, ehe er den Brunnen mit Weihwasser besprengte, ihn segnete und darauf hinwies, dass aus dem Ei neues Leben entstehe. Pfarrerin Martina Strauß von der evangelischen Kirchengemeinde las die Geschichte, wie das Ei zum Osterei wurde. Diese war einst von der Königstochter Katharina aus Alexandria in Ägypten erzählt worden, die damit den römischen Kaiser Maxentius vom Leben im Ei überzeugte.

Die Schülerinnen und Schüler gestalteten die kleine Feier mit weiteren Liedern und Gedichten, die natürlich alle vom Frühling und von Ostern erzählten. Dafür erhielten sie von den vielen erwachsenen Besuchern stürmischen Beifall. Der KVV-Vorsitzender Hartmut Lehmann erzählte, dass der Verein auch heuer die Baumscheiben am Marktplatz mit Frühlingsblühern bepflanzt habe, um dem Brunnen wie auch dem Marktplatz ein leuchtendes und schönes Aussehen zu verleihen. Das Osterbrunnenteam lobte er „für die wunderbare Arbeit“.
Als „toll geschmückt“ bezeichnete auch Allersbergs Bürgermeister Bernhard Böckeler den Brunnen. „Wasser ist Leben und aus dem Ei entsteht neues Leben“, sagte Böckeler. Er lobte in diesem Zusammenhang die Fortführung dieses schönen fränkischen Brauchtums der Osterbrunnen. Er hoffte zudem, dass der Brunnen die Zeit über Ostern unversehrt überstehen möge.
Anschließend riefen die Schülerinnen und Schüler aus Leibeskräften nach dem Osterhasen, der schon seit vielen Jahren den Buben und Mädchen seine Aufwartung macht und dabei allerlei Süßigkeiten mitbringt. „Osterhase komm“, riefen die Kinder immer wieder. Doch anscheinend hatte der Osterhase einen längeren Weg zurückzulegen, denn es dauerte eine ganze Weile, bis er aus der Kirchstraße hervorhoppelte. Die Kinder machten ihm sofort Platz, damit er mit seinem Wägelchen in die Mitte kommen konnte. Er hatte für jede Klasse und die Lehrer eine Tüte, die prall mit Leckereien gefüllt war.
